Verkehr
DPolG: Abschnittskontrolle - Section Control - auch in Nordrhein-Westfalen
Auf einer Bundesstraße im Süden von Hannover ist in diesen Tagen die erste Anlage zur Geschwindigkeits-Abschnittskontrolle ("Section Control") in Deutschland in Betrieb genommen worden.
Die Abschnittskontrolle stellt ein technisches System zur Überwachung der Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch Fahrzeuge auf Straßenabschnitten dar. Auf der Basis der Zeitdifferenz zwischen Ein- und Ausfahrt des Fahrzeugs und der Streckenlänge des Abschnitts wird die Durchschnittsgeschwindigkeit mittels Weg-Zeit-Berechnung ermittelt. Ergibt sich dabei eine vorwerfbare Geschwindigkeitsüberschreitung, löst die Anlagensteuerung die Erstellung eines Frontfotos aus - der Verstoß kann dann verfolgt werden. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Erich Rettinghaus dazu: „Derartige Technik fördert die Verkehrssicherheit nachhaltig, da das Messsystem für die Einhaltung vorgeschriebener Geschwindigkeiten auf einem Abschnitt sorgt, Unfallbrennpunktstrecken, Tunnelanlagen oder Baustellenbereiche werden befriedet.“.
Der Blick ins Ausland macht deutlich, dass es sich in jedem Fall lohnt, initiativ zu werden. In Österreich gingen die Unfallzahlen nach Behördenangaben auf besonders unfallträchtigen Strecken um die Hälfte zurück. Eine Schweizer Studie ermittelte für einen bestimmten Abschnitt einen Rückgang der Geschwindigkeitsüberschreitungen um mehr als 70 Prozent. Das System ist zudem gerechter, weil die Geschwindigkeit nicht an einem bestimmten Punkt, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit über eine längere Strecke gemessen wird. Darüber hinaus entfällt das gefahrenträchtige Abbremsen im Bereich stationärer oder mobiler Geschwindigkeitsmessanlagen.
Erich Rettinghaus ergänzt: „Auch im Flächenland Nordrhein-Westfalen bieten sich Straßenabschnitte an, die mittels Abschnittskontrolle sicherer gemacht werden könnten. Dabei wäre vorrangig an sehr unfallträchtige Autobahn- oder Straßenabschnitte zu denken“.